Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, aus wie vielen kleinen Bewegungen sich eine große Bewegung zusammensetzt, wenn es um unseren Rücken geht?
Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule müssen da ganz schön gut zusammenarbeiten!
„Die Summe der einzelnen Teilchen“ – So könnte man es beschreiben, wenn es darum geht z.B. mit den Fingern zum Boden zu kommen, oder auch nur wie Hans-Guck-In-die-Luft
die Nase nach oben zu strecken, um die Wolken zu beobachten oder auf einem Rennrad in stark gebeugter Position zu sitzen und trotzdem gerade ausschauen zu können.
Eine ganz ausgeklügelte Biomechanik steckt dahinter, denn zwei einzelne Wirbelkörper sind aufgrund ihrer Anatomie und Ausrichtung zueinander nur in der Lage, sich ein kleines Stück zu bewegen. Und da wir zum Glück 24 Stück davon haben, können wir uns im gesunden Zustand meist so weit nach unten bücken, dass wir in der Lage sind unsere Pediküre selbst zu erledigen. 🙂
Die Bereiche unserer Wirbelsäule, die am meisten Bewegung zulassen sind die Halswirbelsäule (HWS) und die Lendenwirbelsäule (LWS). Das Zusammenspiel der 7 Halswirbel ermöglicht es uns, den Kopf in den Nacken zu legen sowie das Kinn ans Brustbein zu bringen und über unsere Schultern zu schauen. Und zu allem Überfluss können wir Bewegungen auch kombinieren, um unter unserer Achsel durchzuschauen.
Die 5 Lendenwirbel sind im Vergleich zu den Wirbeln der HWS um Einiges größer. Aufgrund ihrer freien Lage lassen auch diese relativ viel Bewegung zu. V.a. in Richtung Beugung und Streckung sowie Seitneigung.
Die Brustwirbelsäule mit ihren 12 Wirbelkörpern stellt im Vergleich zu ihren Nachbarn eine eher stabilere Struktur dar. Die Verbindung zu den Rippen und dem Brustbein vorne, verschließen den Brustkorb zu einer stabilen Einheit.
So kommt es, dass von oben nach unten gesehen die mobile HWS auf die stabile BWS trifft und diese wiederum Bindeglied zu einer eher mobilen LWS ist.
In unserem Alltag sitzen wir viel. Meistens sitzen wir sehr krumm und da wir trotzdem geradeaus sehen wollen, überstrecken wir unsere HWS, weil wir zu faul sind, um uns aus der BWS heraus, aufzurichten oder weil es die Fahrradposition so verlangt.
Langes starres Verharren in einer Position lässt uns und v.a. die BWS steif werden. Mobile Strukturen drum herum, müssen immer mehr Bewegung schaffen. Leider geht das auf Dauer nicht so gut und sorgt irgendwann für Schmerzen. – UUps… Diskusprotrusion C5/6…. oder Kopfschmerzen und Tinnitus oder ev. ein Impingement in der Schulter?
Hier ein TEST:
Rolle deine gesamte Wirbelsäule im Sitzen ein und versuche deine Arme zu heben.
Lass deiner Arme so weit wie möglich gehoben und richte dich nun auf – also strecke den Rücken.
Du wirst beobachten können, dass sich deine Arme plötzlich auch weiter nach oben bringen lassen, oder?
Tja, hier könnte der Schlüssel in einer bewegungsfähigen BWS liegen! Halten wir diesen Teil unseres Rückens gut mobil, so müssen die angrenzenden Teile nicht kompensieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Im Folgenden Video geht es v.a. darum ein wenig Bewegung in den betroffenen Bereich zu bringen.
Nimm dir in etwa 20 Minuten Zeit für diese Einheit, wenn du sie mitmachen möchtest. Danach kannst du dich noch 3 Minuten in Savasana legen und nachfühlen.
Enjoy the show!
Über Feedback in jeglicher Form freu ich mich!
Alle Liebe
Marlene