Zurück auf den Boden ist ein Beitrag, der sich damit auseinandersetzt, welche Vorteile es haben kann, sich viel am Boden zu bewegen. Außerdem möchte ich euch ein paar Anregungen dazu geben, wie man da unten Sitzen kann bzw. wie man rauf und runter kommt.
Unsere Gesellschaft ist so weit, dass man sich ins Auto setzt, um ins Fitnessstudio zu fahren. Dort setzt man sich auf den Ergometer, um einige Kilometer runterzustrampeln, oder sein Bestes am Crosstrainer zu geben. Danach werden Squats (Kniebeugen) und Push-ups (Liegestütze) ohne Ende gemacht (natürlich kommt auch noch eine Serie am Lat-Zug und ein Workout auf dem Rudergerät dazu). Was auch immer.
Danach setzt man sich wieder ins Auto, um nach Hause oder ins Büro zu fahren, wo man den Rest des Tages sitzend (auf Stühlen) verbringt.
Meine Frage dazu ist:
Lebe ich auch gesund, wenn ich den ganzen Tag Schokolade und Chips esse und mein Mittagessen aus Salat besteht?
Warum versucht man nicht, den Ausgleich im Alltag zu finden?
Was unsere Entwicklung angeht, so sind wir ja als Baby und kleines Kind viel am Boden herumgerobbt, gekrabbelt und gerutscht. Von dort aus startet unsere Entwicklung bis wir schlussendlich aufrecht auf 2 Beinen stehen und gehen können. Das bringt natürlich gewisse Vorteile mit sich und macht uns somit als Spezies einzigartig: Wir haben so 2 Arme frei zum Hantieren, um Dinge zu tragen oder uns Essen zu kochen. Außerdem sind wir umsichtiger und flexibler in unserer Bewegung.
Unser Alltag spielt sich hauptsächlich im höheren Niveau ab. Klar, das ist auch sehr bequem dort. Wir haben Stühle entwickelt, wodurch der Weg zum Boden verkürzt wird und wir glauben, damit Energie sparen zu können. Denn ständiges Aufstehen und Hinsetzen vom und auf den Boden wird auf Dauer ja sehr mühsam und fordert Zeit und Kraft. (außerdem machen wir ja eh genügend Squats im Fitnessstudio)
Uns gefällt es in dieser Höhe so gut, dass wir aber oft darauf vergessen, wiedereinmal auf den Boden zurück zu kommen. Ja, mit der Zeit wird es sogar immer schwieriger und anstrengender.
Spielen mit Kindern am Boden oder ein einfaches Übungsprogramm am Boden fällt vielen Leuten schwer, weil es
a) oft nichts zum Anlehnen gibt („Ich kann ja nicht mit ausgestrecken Beinen einfach so da sitzen“) und
b) alles viel zu `kurz´ geworden ist, um stabil und gemütlich zu sitzen. („Das zieht in den Beinen / im Rücken“)
UND: man weiß ja auch gar nicht WIE man Sitzen soll
UND: wie man wieder HOCHKOMMEN soll…
Wo ist der nächste Stuhl zum abstützen?
Da ich Fan von Bewegung am Boden bin, habe ich bereits in den ersten Beiträgen zum Thema „Yoga für Radfahrer“ einige Möglichkeiten vorgestellt, was man da unten so machen kann.
Das Schöne in dieser Ebene ist, dass die Möglichkeiten fast unbegrenzt sind.
Es gibt so viele Varianten des Sitzens und Bewegens.
Ein sehr wertvoller Nebenaspekt ist meiner Meinung nach auch jener, dass wir mit jedem Lagewechsel „Stand – Boden“ einen viel intensiveren und wertvolleren Reiz auf unser Bewegungssystem setzen als mit dem Transfer „Stand – Stuhl“
Angenommen, wir würden 3 Stunden der PC-arbeit am Boden absolvieren, dann wären da sicher schon einige Aufstehvarianten dabei…
Ich werde in den nächsten Beiträgen mal versuchen, euch einige Vorschläge und Möglichkeiten zu liefern, wie der Alltag auch anders aussehen kann. So bleibt unser Bewegungssystem in Bewegung .