Yoga für Radfahrer #5 – Das Beste kommt zum Schluss

Mit Yoga für Radfahrer #5 schließt das 1. Übungsprogramm ab.

Du hast dich bisher gestreckt und gedreht und somit gute Entlastung in deine Wirbelsäule gebracht. Besonders die Rückenstrecker, die in gebückter Haltung immer verlängert sind, wurden in der Cobra aktiviert.

Mit Rotationen hast du rundum vom Becken bis zu den Schultern gute Ausgleichsreize gesetzt.

Die Hüften wurden ebenfalls aus der Beugung herausgeholt und gut gestreckt. Das sollte dir bei regelmäßiger Durchführung ev. auch beim aufrechten Stehen auffallen. 😉 (Man fühlt sich dann manchmal so richtig aufrecht)

Zu guter Letzt kommt nun noch das Einrollen der gesamten Wirbelsäule und Umkehrpositionen. Spezielles Augenmerk möchte ich dabei auf das Genick legen!

Dieses wird im Pflug (Beine hintenrum Richtung Boden) nämlich richtig gut eingerollt. So können die kurzen Nackenstrecker, die sehr zu Verspannungen neigen und ganz oft auch an Spannungskopfschmerz beteiligt sein, gut verlängert werden. (näheres zur Durchführung folgt unten)

Im Schulterstand wird außerdem noch einmal die gesamten Rumpfpartie benötigt und durch die Umkehrposition freuen sich auch dein Beckenboden und deine Eingeweide einmal über Entlastung.

Der Fisch sollte in diesem Beitrag noch eine kurze Gegenbewegung zur intensiven Beugung sein.

Starte in Rückenlage und hole deine Beine langsam immer weiter zur Brust.
Natürlich ist auch hierbei dein Bauch von Beginn an fest! 😉

Ergreife deine Beine an der Außenseite und wandere mit den Händen langsam in Richtung deiner Füße. Ergreife diese an den Außenseiten und halte sie gut fest (Solltest du nicht dort hin kommen, dann bleibe in diesem Fall mit den Händen an der höchsten Stelle und halte die Position dort). Bleibe für einige Atemzüge in dieser Position. Dann beginne langsam, dich zu bewegen und ein Bein nach dem anderen abwechselnd zu strecken. Dreh den Kopf dabei zur jeweils anderen Seite.

Um die Beine danach über Kopf nach hinten zu bringen – in den Pflug – kannst du dir vorab ev. auch etwas ans Mattenende legen (z.B. ein paar Bücher), um deine Fußspitzen dort abzulegen. Anfangs kann es noch etwas mühsam sein, die Zehen bis ganz auf den Boden zu gekommen.

Wichtig ist in dieser Position, dass du gut Luft bekommst und ruhig weiter atmen kannst und, dass dir dabei auch nichts weh tut! Sollte Schwindel oder Kopfschmerz auftreten, dann brich bitte ab!

Für die `Wippe´ mach den Rücken rund. Mit aktivem Bauch kannst du ihn gut einrollen zum Wippen. Die Challenge ist hier, aus dem Wippen heraus in einen aufrechten Sitz zu kommen und diesen für einige Atemzüge zu halten.

Nochmals zurück im Pflug, verschränke deine Finger hinter dir am Boden und arbeite deine Schulterblätter zusammen, damit du auf diesen gut aufliegst und somit den unteren Nacken entlasten kannst. (der darf sich jetzt vom Boden wenig abheben)

Nimm nun deine Hände in den Rücken zum Stützen und bringe die Beine langsam nach oben – in den Schulterstand. Versuche hier wieder einige Atemzüge zu verweilen und ruhig zu Atmen.

Senke langsam wieder ab in die Rückenlage. Nun wäre es sinnvoll, diese intensive Beugeposition wieder auszugleichen.

Du kannst dich dafür entweder kräftig Strecken oder auch den Fisch auswählen.

Für den Fisch bringe deine Hände und Unterarme unter dein Gesäß. Du merkst hier, dass sich dein Rücken schon etwas strecken muss. Stütze dich auf deine Unterarme und hebe mit dem Ausatmen den Kopf, um zu deinen Zehen zu schauen. Mit dem Einatmen senke den Scheitelpunkt ab zum Boden und spüre, wie sich der Rücken streckt.

Nach einigen Atemzügen hebe den Kopf, um wieder zu den Zehen zu schauen und lege den gesamten Rücken wieder ab und schüttle dich ein wenig aus.

Wenn du hiermit am Ende des Übungsprogramms bist, dann kannst du gerne noch ein paar Augenblicke in Savasana liegen bleiben.
Schließe hierzu deine Augen, lass Arme und Beine locker am Boden zum Liegen kommen. Spüre, wie die Anstrengung entweicht und atme ruhig und gelassen.

Ich hoffe, dass dir diese erste Serie einige Anregungen gebracht hat und, dass sie für dich einigermaßen durchführbar ist. Solltet du Anregungen oder Fragen haben, dann darfst du diese gerne in den Kommentaren erwähnen oder auch anderwärtig mit mir Kontakt aufnehmen.

Gute Fahrt und alles Liebe

Marlene

Yoga für Radfahrer #4 oder „Tu den Hüften etwas Gutes“

In Yoga für Radfahrer #4 wollen wir die Beine und Hüften mobilisieren.

Aufgrund der nach-vorne-geneigten Körperposition am Rad werden die Hüften tendenziell in Beugung gehalten / bewegt. Zur endgradigen Hüftstreckung kommen wir oft erst wieder zurück, wenn wir mit beiden Beinen wieder aufrecht am Boden stehen.

Außerdem bewegen wir uns ausschließlich in 1 Ebene – soll heißen, dass unsere Knie immer nach vorne schauen und somit recht eintönige Belastung in allen Strukturen ankommt. Was den Impact angeht, so ist Radfahren immer noch eine Sportart mit sehr wenig Stoßbelastung (die hängt wohl eher vom Gelände ab auf dem wir fahren 😉 ) und daher schonend für unsere Gelenke. Aber sie ist dennoch eintönig.

Unser Bewegungssystem liebt nun aber die VARIATION und ABWECHSLUNG!

Ganz besonders profitiert unser Fasziensystem von Abwechslung und Variation. Eintönige Belastungsreize oder Überbelastung lassen es eher verfilzen und unflexibel werden. Diese Thema ist ein sehr Großes und würde hier wohl den Rahmen sprengen – dazu werde ich aber einen eigenen Beitrag bringen.

Tatsache ist nun, dass wir aus der eintönigen Bewegung des Radfahrens ausbrechen wollen und NEUE REIZEN setzen wollen

Hier meine Idee zum Thema: Tu den Hüften etwas Gutes!!

Im Yoga wird es „Supta Padangusthasana“ genannt – also Hand-zum-Fuß-Haltung.

Im Wesentlichen werden bei diesem Asana sämtliche Strukturen, die sich auf der Rückseite des Beins befinden, gedehnt. Gleichzeitig wird das Bein, das auf der Unterlage bleibt gut gestreckt und somit erhält man eine gute Streckung der Hüfte. – Auch diese solltest du in dieser Position gut spüren!

Die Lendenwirbelsäule wird etwas in die Unterlage gedrückt. So kommt auch der Bauch mit zum Zug, der für gewöhnlich beim Radfahren auch nicht so viel tun muss.

Wenn du das linke Bein langsam hebst, dann ergreife es in Höhe der Kniekehle. Hebe den Kopf und rolle dabei das Kinn ein, sodass der Nacken lang wird. Spüre, wie der Bauch sich spannt! Schiebe das rechte Bein aus der Ferse heraus lang nach unten und spüre, wie die Streckung in deine Hüfte kommt.

Arbeite die Hände langsam nach oben Richtung Fuß. Wenn du dort angekommen bist, dann ergreife die Großzehe mit Zeigefinger und Mittelfinger, lege den Kopf am Boden ab und bleib für ein paar Atemzüge in der Position.

Sollte die Großzehe viel zu weit weg sein, dann bleib mit beiden Händen am Unterschenkel oder an der Kniekehle – je nachdem, wo du es am besten verträgst.

Nach ca. 4-5 Atemzügen lege die rechte Hand auf dein rechtes Becken, dreh den Kopf nach rechts und bring das linke Bein langsam nach links außen. Dabei sollte das Becken ruhig und stabil bleiben, ohne nach links zu kippen. – Dafür brauchst du wieder etwas mehr Bauchaktivität. Du wirst spüren, wie sich das Ziehen vom hintern Oberschenkel ev. nach innen verlagern wird.

Wenn deine Arme noch nicht über die Kniekehle oder den Unterschenkel hinausgehen, dann kannst du jetzt auch das Knie beugen, mit links drum herum greifen und so zu Seite bewegen. Achte auch in dieser Variante darauf, das Becken stabil zu halten!!

Nach 4-5 Atemzügen bring das Bein mit aktivem Bauch wieder zurück nach oben. Löse die Hand und lege das Bein wieder ab.

Seitenwechsel

Lege diese Übung am besten mit den Übungen aus den anderen Beiträgen zusammen. (Yoga für RadfahrerInnen #1 +2 und Yoga für RadfahrerInnen #3)

Step by step ergibt es ein umfangreiches Übungsprogramm.

Achte bitte darauf, dass du bei der Durchführung keine Schmerzen hast. Ein „Wohl-weh“ ist okay, aber sollten Symptome wie Taubheit oder Ausstrahlungen von der Pobacke ins Bein auftreten bzw. Schmerzen, die dir aus einer Krankheitsgeschichte bekannt sind, dann brich bitte ab! Dies ist kein physiotherapeutisches Programm, das jedem hilft, sondern eine Möglichkeit zum Ausgleich.

Hab Spaß dabei und genieße es, deinen Körper in seinen verschiedenen Zügen wahrzunehmen!!!

Yoga für Radfahrer #4 oder "Tu den Hüften etwas Gutes" 1
Yoga für RadfahrerInnen #1 und #2
Yoga für Radfahrer #4 oder "Tu den Hüften etwas Gutes" 2
Yoga für RadfahrerInnen #3 und #4 – mit vorschau auf die Nächsten Beiträge 😉

Yoga für RadfahrerInnen #1 und #2

Yoga für RadfahrerInnen #1 und #2 ist der 1. Betrag für eine Serie, die speziell Radfahrern helfen soll, einen geeigneten Ausgleich zu machen.

Als begeisterte Radfahrerin kenne ich die manchmal auftretenden Nachwirkungen einer ausgiebigen Ausfahrt und oftmaligen Aufs-Rad-Schwingen.

Der Nacken zieht. Vielleicht geht es auch ein wenig in den Kopf hoch und äußert sich als Spannungskopfschmerz. Die Schultern sind verspannt. Vielleicht zieht auch was im Kreuz, oder die Beine machen sich bemerkbar.

Das klingt jetzt so, als hätte Radfahren nur bösartige Nebenwirkungen. Aber so ist es keinesfalls. Jede/r, der/die gerne in die Pedale tritt, kennt die schönen Gefühle, die aufsteigen, wenn man im Grünen ist und frische Luft schnappt. Und die Umgebung in vollen Zügen aufnehmen kann. Schneller als Zufuß und viel intensiver als mit dem Auto. Herrlich!!!

Und weil ich so gerne am Fahrrad sitze (ob auf dem Weg zur Arbeit, zum Baden an den Bach, oder im Zuge einer Ausfahrt oder auch einer Radreise), habe ich mich schon öfters mit den Ausgleichsmethoden auseinander gesetzt.

Hier gibts einen Einblick ins Programm:

Yoga für RadfahrerInnen #1 und #2 3
Ausschnitt aus dem Programm Yoga für RadfahrerInnen #1 und #2

…und hier die Videos dazu:

Yoga für RadfahrerInnen #1

und Teil 2:

Yoga für RadfahrerInnen #2

Die Sequenzen am Boden sollen speziell, die Haltung am Fahrrad ausgleichen. Also von einer (eher) Beugehaltung des Rumpfes mit Armen davor und hauptsächlich gebeugten Hüften geht es in die RUMPFAUFRICHTUNG MIT STRECKUNG DER ARME UND BEINE UND ROTATION .

Da die Haltungsmuster am Fahrrad ähnlich der Haltungsmuster beim langen Sitzen sind, passen diese Übungen auch sehr gut für SchreibtischheldInnen.

Alle Übungen / Sequenzen sollen zu jeder zeit ANGENEHM sein und keine Schmerzen provozieren! Sollten Schmerzen auftreten, dann ev. weniger intensiv in die Position gehen oder aufhören!!

Der nächste Teil ist in Arbeit!

Viel Spaß dabei!

Bewegt Sitzen #2

„Sitzen ist das neue Rauchen“ – Diese Floskel kam mir in letzer Zeit öfters unter. Und ich dachte mir: Ja das hat etwas Wahres im Kern. Wieviele Berufe gibt es, in denen Leute ihre 8h-Tage vor dem Computer verbringen, sich kaum bewegen, (v.a. weil sie meinen, dass es nicht zum Job gehört) und sich wundern über Probleme wie: Kopfschmerzen, Tinnitus, Nackenverspannungen, Schulterschmerzen?

Dabei gibt es doch einige Möglichkeiten, um lange Sitzzeiten zumindest kurz zu unterbrechen, um seinem BEWEGUNGSSYSTEM etwas GUTES ZU TUN…

Natürlich taugen einige der von mir Auserwählten nicht so ganz für einen Minirock im Büro, aber die Eine oder Andere lässt sich vielleicht doch „absolvieren“.

Es gibt doch einen Grund dafür, dass es BEWEGUNGSAPPARAT genannt wird.

Der mag einfach keine langen statischen Sitzphasen. Unser Bewegungssystem lebt von der Bewegung und der Vielfalt an Positionen, die wir einnehmen KÖNNEN.

Je mehr wir ausprobieren, umso mehr entdecken wir. Also probiert es einfach mal aus! Wie weit könnt ihr denn gehen?

Bewegt Sitzen #1

‚Bewegt Sitzen‘ ist der Versuch, SchreibtischheldInnen und andere Angehörige sitzender Tätigkeiten dazu aufzufordern, mehr VARIATION in den Sitzalltag zu bringen und sich bzw. Seinem/ihrem Bewegungsapparat etwas Gutes zu tun.

Da die Materie ‚Homepage‘ und ‚Videos online-stellen‘ und auf ’social-media verlinken‘ noch nicht zu meinen vertrauten Tätigkeiten gehören (die beziehen sich nämlich eher auf den Inhalt meiner ‚Weisheiten‘), beginne ich mit dieser Probevariate und hoffe, dass es klappt. 🙂

Vielleicht beginne ich einmal mit dem LOGO…

Vielleicht beginne ich einmal mit dem LOGO... 5

…das ist wohl mein derzeitiger ganzer Stolz, weil: Selbst Entworfen!

Und meiner Meinung nach, auf vielerlei Arten interpretierbar als:

  • Einfaches „M“
  • Nach unten stützende Arme im „Hinabschauenden Hund“
  • Arme die manuell arbeiten
  • Ein gezeichneter Vogel der Freiheit widerspiegelt
  • Die Beckenregion von hinten mit dem Kreuzbein
  • Teil einer Lotusblüte

Gibt es noch andere Ideen dazu?

Ich geh jetzt auch online

Nachdem mittlerweile wohl sämtliche Bekannte, Verwandte, Freunde oder Freunde von Freunden und deren Bekannte regelmäßig öffentliche Beiträge (in sämtlichen Foren) liefern, versuche ich das jetzt auch. Das Ziel dieses Unterfangens ist noch nicht ganz klar definiert. Es geht in jedem Fall darum, Informationen über mich und meine Arbeit zu geben aber es besteht auch der Plan, Wissen über Anatomie und Bewegung in kleinen Dosen weiterzugeben.

Vielleicht kann der Eine oder die Andere ja etwas mitnehmen… und wenn es vorerst einmal nur Informationen auf dieser Homepage sind…

Weisheiten für zwischendurch

Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
– Gotthold Ephraim Lessing

Das Geheimnis des Erfolgs ist anzufangen.
– Mark Twain

Motivation bringt Dich in Gang. Gewohnheit bringt Dich voran.
– Jim Rohn